Witchcraft
Im Mittelpunkt der Reihe „Witchcraft“ finden sich die vier Elemente in einer allegorischen Darstellung wieder. In Personifikation mystischer Hexengestalten versinnbildlichen sie gemeinsam mit ihren tierischen Begleitern die Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde. Harmonie, Gleichgewicht und Ursprünglichkeit – all das vereinigt sich im finalen Bild „Chaya“, welches Leben bedeutet.
Die Arbeitsweise
Am Anfang war das Wort. Nun, in meinem Fall eher die Skizze. Oder besser: die Idee. Denn alles fängt mit einer Idee an, welche dann schnell zu Papier gebracht wird. In einem kleinen Skizzenbuch mit schwarzem Einband sammle ich stetig meine Ideen als kurze Entwürfe. Dabei kann es vorkommen, dass von der Skizze bis zum fertigen Bild ein paar Jahre vergehen. Somit ist es um so wichtiger, die Ideen schnell festzuhalten, um sie später noch weiter entwickeln zu können. Meine Bilderserie „Witchcraft“ fing also auch mit einer Skizze an – die erste im Jahre 2012. Die Umsetzung der Bilder dauerte knapp ein Jahr. Das aufwendigste Motiv der Serie war die Hexe „Chaya“, für die ich mir rund 60 Stunden Zeit nahm.
Die Idee
Hexen haben mich schon seit meiner Kindheit fasziniert. Die Hexe Baba Jaga beispielsweise, unter anderem bekannt aus dem Märchen „Der Hirsch mit dem goldenen Geweih“. Mit ihrem hüpfenden Haus auf Hühnerbeinen, konnte Sie einfach überall hin. So ein Haus hätte ich auch gern gehabt. Besonders praktisch für ungebetenen Besuch.
Aber nicht nur in den klassischen Märchen und Sagen traten die sogenannten Hexen auf. Wir alle kennen den ernsten Hintergrund aus dem Geschichtsunterricht: das Zeitalter der Hexenverfolgungen. Aus persönlichen und religiösen Gründen wurden Unmengen an Folterungen und Hinrichtungen vorgenommen. Heute leben wir in einer aufgeklärten Zeit. Alles ist vorgegeben, erforscht und wissenschaftlich belegt. Da gibt es keinen Platz mehr für Übersinnliches, Hexen oder Ähnliches. Ist doch alles Esoterik-Quatsch, oder?
Dabei wären einige Eigenschaften, die wir den Hexen zusagen, in unserem Alltag sicher ganz brauchbar. Würden wir denn nicht alle gern mit dem Besen zur Arbeit fliegen und die Hausarbeit mit einem Fingerschnips erledigen? Wollen wir nicht alle an ein bisschen Unerklärliches in unserem Leben glauben? Durch die Entzauberung der modernen Welt scheint die Fantasie jedes einzelnen immer mehr verloren zu gehen. Mit meiner Bilderserie „Witchcraft“ möchte ich dazu anregen, wieder mehr in sich hineinzuhören, mal wieder zu träumen und an die Kräfte in uns zu glauben, die niemand genau beschreiben kann.
